26. August 2011
Posted in Kolumne - Pips unterwegs
Einem wie Pips kann’s passieren, dass er auf seinen Unterwegs-Wanderungen berufswegemässig plötzlich auf einem Event landet, einer Veranstaltung oder einem Happening, das mehr als nur eine einzige Rustikalität der Internationalen Art bietet, nämlich gleich mehrere. So wie nämlich kürzlich der Ramadan, wie sich die muslimische Fastenbrecherei nennt, auf dem nicht nur die Ramadaner um die Wette essen, trinken und tanzen sowie insgesamt folkloristisch tätig sind, sondern auch noch die Gäste des bajuwarischen Genres, die den Live-Muezzin-Gesängen echt-boarische Schnadahüpferln-Gstanzln hinterherjodeln und den Tänzen einer türkischen Heimatgruppe eine urbayerische Polka, die sich gewaschen hat.
Und schon ist ein Pips mittendrin in Essen und Trinken und gefühltem Allgemein-Wohlbehagen,und sagen wir’s ruhig mal deutlich und richtig und so, wie’s nun mal ist: mittenmang im grossen WIR-Gmoa-Gefühl, dem mit dem Tiefgang. Und Tatsächlich war mal wieder „Fastenbruch“ in der Volksschul-Aula, zum zweiten Male in dieser hochfrequentierten „First Hall“ Neubibergs und zum sechsten Male insgesamt im Münchner Südosten. Und rund 250 Gäste aus vielerlei Welt, aber meistens doch in Neubiberg, Ottobrunn, Putz- und Hohenbrunn daheim, kamen – fast schon am Verhungern, am Abend dieses Ramadantages ohne Nahrung – vom 1. bis zum 29. August in diesem Jahr übrigens! – und harrten der heimatfühligen Dinge und vor allem des heuer zwiefach-bestückten Kalten und Warmen Buffets, das die Muslime unter ihnen selbst gekocht, gegart, gesotten, gebraten, gebacken und schliesslich auch noch eigenhändig angekarrt hatten: Mahlzeit!
Aber vor das allgemeine Schlemmen mit den nicht ganz so ausgehungerten Gartenstädtern und ihren Nachbar-Besuchern hatte Herr Mustafa Sahin ( sprich: Schain !) samt Gattin und zwei hübschen Töchtern einen bemühten Koran-Muezzin gesetzt und eine dauerlaufende Türkei-Dia-Show mit raffinierten Schnitten. Und auch seine zu Herzen gehende Eröffnungsrede hatte es stark in sich ebenso wie das Entree des 1.Bürgermeisters Günter Heyland mit seinem diesmal nicht so ganz passenden Nachnamen, da andere Fakultät. Aber einig waren sie sich dennoch – so wie alle anderen auch. Und Begeisterung herrschte über die Türkischen Tänzer von „Kizilca E.V., einer kleinen Stadt am grossen Ägäischen Meer genau so wie über die Schnadahüpferln mit Jodel-Effekt als kulturelles Gegenstück und mit dem schönen Titel „ Übern Laurenziberg“ von Neubibergs agiler Gemeinderätin und Schulwegchefin Maria „s’Marle“ Weiss, die über einen eigenen heimatlichen Zweigesang verfügt und denselben auch gern bei jeder sich bietenden passenden Gelegenheit vom Stapel lässt. Heuer klang’s in etwa so – und eigentlich ganz leicht zum Mitjodeln für Alle: „... Hul je di da ra da je i ri di ri je di da ra da je ü ri di ri di ha la re di di ha la ü ti ri ha la ri di ha la re di ha la ri ri ha la ti - total easy, gell?
Doch es waren in jener langen und lange mampflosen Nacht nicht nur die Hungrigen gekommen, um miteinander beim Mahle „Ifta“, bei „Sufi“-Musik und „Efe“-Tanz nach Sonnenuntergang die Esserei wieder aufzunehmen. Es kamen auch die Durstigen, nicht wegen Tee,Saft und Wasser und schon gleich gar nicht wg.Alk, sondern vor allem die wissenschaftlich und theologisch Dürstenden, was ja schliesslich auch dazugehört zu einem richig schönen verhungerten Ramadan, nix am Hut mit dem boarischen „Ramadama“, wo’s um die Aufräumerei einer ganz anderen Art geht.
So sah denn der Pips zu seiner grossen Freude am Tisch des Bürgermeisters auch die Hochprominenz aus der Evangelischen Corneliuskirche hocken. Und, andererseits des Ganges, nix mit Indien zu tun, eine ganze Tischreihe voller namhafter „Rosenkranzkönige“ von der Katholischen Fakultät. Dazu auch eine Frau Pfarrer aus Putzbrunn und einen polizeilichen Obersheriff aus Ottobrunn. Und auch sie alle hatten gute Sprüche zum Thema „ Ökudan & Ramamene“ drauf, was übersetzt nichts anderes heisst als „Ökumene & Ramdan“, nur eben vereinigt, wie alles hier an diesem langen Abend. Der, als er sich zur Nacht gestaltete, gleich nach Sonnenuntergang, zum „Grossen Fressen“ Aller mutierte. Ratz-fatz leer war mit einem Schlag das ganze volle Doppelbuffet .. Und voll waren auch die Herzen an den langen Tischen, die sich beim Essen einander zuneigten und auch noch lange danach...
Was übrigens auch den Pips ganz persönlich und vertraulich betraf.Denn an seinem Tisch hockten , vorübersitzend, nicht nur seine türkischen Freunde aus Neubiberg und seine muslimischen Nachbarn aus seinem Wohnhaus, sondern auch sein „ganz eigener Türke“ namens Serdar Güder, Herausgeber des Internet-Portals „Ottobrunner Info“, in dem einer wie Pips seit nunmehr schon über zwei geschlagenen Jahren seine Kolumne „Pips unterwegs“ schreibt und schreibt und schreibt.
Soviel zum ureigenen Pips-Thema in Sachen „Ökudan & Ramamene“...
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