Münchner Merkur - 19.04.10

Integration beginnt von unten

Ottobrunn - Erstmals tagte jetzt im Ottobrunner Wolff-Ferrari-Haus der Arbeitskreis "Begegnung der Kulturen". Ziel ist es, Deutsche und ausländische Mitbürger näher zusammenzubringen.
















Kulturen zusammenbringen will Mustafa Sahin. Sein neu gegründeter Arbeitskreis hat sich viel vorgenommen. Foto: big

Für das Amt des Kulturbeauftragten im südöstlichen Landkreis gibt es keinen idealeren Kandidaten als Mustafa Sahin: In Putzbrunn hat der 47-Jährige einen viel beachteten „Multi-Kulti-Garten“ aus der Taufe gehoben und hierfür von der Gemeinde ein Grundstück gepachtet. Er veranstaltet mit deutschen und türkischen Familien gemeinsam Fastenbrechen-Essen, in den Jugendzentren ist er gern gesehener Gast, und im Landratsamt weiß man die Arbeit des langjährigen, ehrenamtlich tätigen Integrationsbeauftragten ohnehin schon seit Langem zu schätzen.

Gemäß seinem Grundsatz, dass „Integration nicht von oben, sondern von unten“ beginnt, will der in Putzbrunn lebende Türke jetzt im Raum Ottobrunn/Neubiberg/Putzbrunn noch viel mehr auf die Beine stellen. Gerade auf dem Land sieht er ein großes Defizit an speziellen Angeboten und Institutionen: „In der Stadt gibt es den Ausländerbeirat und zahlreiche Vereine, in denen sich die Menschen aufgehoben fühlen. Doch hier haben wir nichts.“ Das soll sich jetzt ändern: Multi-Kulti-Feste, die regelmäßig stattfinden sollen, Nachhilfe-Kurse für ausländische Kinder, die noch nicht gut Deutsch können, Hausaufgabenbetreuung – das sind nur einige der Einsatzfelder, auf denen der neu gegründete Arbeitskreis „Begegnung der Kulturen“ tätig werden will.

15 Vertreter verschiedener Interessengruppen waren zur ersten Sitzung ins Wolf-Ferrari-Haus gekommen. Sahin zeigte sich erfreut über die Resonanz: „Es waren viele wichtige Leute da, Leute, die eine große Erfahrung in der Integrationsarbeit haben. Das wird unsere Arbeit auf eine solide Basis stellen.“

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